Tag der Architektur am 29. und 30. Juni 2024

Architekturführungen und offene Büros

Alljährlich findet am letzten Juniwochenende bundesweit seit 2001 der Tag der Architektur statt. Kammermitglieder aller Bundesländer bieten Führungen durch ihre Projekte der Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur sowie der Stadtplanung an und laden zu persönlichen Einblicken in die aktuelle Baukultur, zu individuellen Architekturerfahrungen und zu Dialogen ein. Die geöffneten Architekturbüros lassen interessierte Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen ihrer Arbeit schauen.

„Einfach (um)bauen"

... lautet das diesjährige bundesweite Motto. Denn wie wir unsere Städte, Gemeinden und Quartiere bauen, umbauen und verbessern, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Zukunft. Die Beziehung zwischen Umwelt, Material, Mensch und Raum muss im Mittelpunkt stehen, damit für alle Lebensbereiche gute und nachhaltige Gebäude geschaffen werden, die auch zukünftigen Generationen als Fundament dienen. Bauen ist nie nur privat, sondern immer auch öffentlich. Die großen Herausforderungen der Bauwende laden auch ein, voneinander zu lernen, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Potenziale zu entwickeln.


Berliner Programm 2024

Beim diesjährigen Tag der Architektur in Berlin stehen fast 100 Veranstaltungsorte auf dem Programm. In allen 12 Bezirken gibt es etwas zu erkunden: Führungen durch 66 Projekte werden angeboten und 33 Büros für Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Stadtplanung öffnen ihre Türen und laden zum Besuch ein. Manche am Samstag, manche am Sonntag, einige sogar an beiden Tagen. Vor Ort stehen dann Vorträge, Präsentationen, Ausstellungen, Führungen und natürlich Gespräche jeder Art und Form auf der Agenda.

Das gesamte Programm mit allen Terminen und laufend aktualisierten Infos und Uhrzeiten ist online.

zum Berliner Programm


Rahmenprogramm 2024

Darf es ein bisschen mehr sein? Zusätzlich zum üppigen Berliner Programm werden weitere Veranstaltungen im Rahmen des Tag der Architektur angeboten.

  • Filmabend am 27. Juni 2024, 20 Uhr Beginn, Karten ab 18:30 Uhr. Film: „Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings"
  • Architekturführung: Fluss Bad Berlin: Erkundung des Projektgebiets am 29. Juni 2024, 12 Uhr
  • Architekturführung: Rudi-Dutschke-Haus im Berliner Zeitungsviertel: Führung mit dem Architekten des Erweiterungsbaus Gerhard Spangenberg am 29. Juni 2024, 14 Uhr

zum erweiterten Angebot in Berlin


Bundesweites Programm 2024

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe Tag der Architektur findet am 29. und 30. Juni 2024 in allen 16 Bundesländern statt.

zum bundesweiten Angebot


Beirat Tag der Architektur 2024

 

  • Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin, freischaffende Architektin

    Theresa Keilhacker arbeitet seit 1998 als freischaffende Architektin in einer Bürogemeinschaft mit Boris Kazanski in Berlin. Seit 2007 ist sie Mitglied im Rat für Stadtentwicklung. Seit Mai 2021 ist sie Präsidentin der Architektenkammer Berlin.

     

    „Wir sind stolz darauf, dass der Tag der Architektur Qualität zeigt, und zwar vor Ort, dezentral, punktgenau, dauerhaft und resilient. Erlebbare Architektur, Baukunst und Stadtentwicklung sensibilisieren die Menschen und führen seit Jahren viele, viele Menschen an das Thema Baukultur heran. Der Tag der Architektur ist in meinen Augen Architekturproduktion „von unten“ – genau von dort also, von wo aus sich in der modernen Gesellschaft – ausschließlich – die Probleme der Menschen lösen lassen. Architektur hat Einfluss auf das Leben und den Alltag aller.“

  • Nicola Krettek, Stadtplanerin

    Nicola Krettek ist Stadtplanerin und arbeitet in der Stadt- und Regionalentwicklung mit den Schwerpunkten Mobilität und Partizipation. Seit 2020 betreut sie das Projekt „Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität” beim ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD).

     

    „Nach ein paar Jahren Berufserfahrung wurde ich von einer Verwandten gefragt: ‚Und wo kann man jetzt sehen, was du so geplant hast?‘ Die Frage der öffentlichen Wahrnehmung von stadtplanerischen Aufgaben bewegt mich seither – nun schon seit zwei Jahrzehnten. Der Tag der Architektur ist eine Gelegenheit dafür. Ich wünsche mir, dass viele Stadtplaner und Stadtplanerinnen sie nutzen.“

  • Friederike Meyer, Journalistin und Redakteurin BauNetz

    Friederike Meyer studierte Architektur und Journalismus. Seit mehreren Jahren arbeitet sie als Autorin, Moderatorin und Dozentin für Architekturkommunikation. Seit 2017 ist sie Chefredakteurin bei BauNetz. Ihr Interesse gilt der Schnittstelle von Architektur, Stadtplanung und Gesellschaft. 

     

    „Häuser mit ihren Architektinnen und Architekten entdecken und auch von innen erleben – das gibt es nur beim Tag der Architektur.“

  • Elise Pischetsrieder, Architektin

    Elise Pischetsrieder studierte Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar. Von 2006 bis 2016 arbeitete sie im Schweizer Büro weberbrunner architekten ag als projektleitende Architektin. 2016 gründete sie als Geschäftsführerin gemeinsam mit Roger Weber und Boris Brunner das Architekturbüro weberbrunner berlin.

     

    „Am Tag der Architektur öffnen sich wieder Türen und Perspektiven. Gemeinsam geben und erhalten wir Einblicke in neue Berliner Orte: Welche Quartiere mit städtebaulicher Qualität sind entstanden? In welchen Gebäuden sind Material- und Gestaltungsqualität gelungen? Welche neuen Freiräume geben der Stadt Identität? Das Planen und das Bauen haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz und in der Architektur werden die Antworten für den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Zukunft sichtbar.“

  • Wencke Schoger, freischaffende Innenarchitektin

    Wencke Schoger studierte an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe Innenarchitektur. Seit 2005 ist sie als Geschäftsführerin bei Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten als Innenarchitektin verantwortlich für die Konzeption und den Entwurf.

     

    „Die hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern am Tag der Architektur zeigt jedes Jahr, wie relevant die gebaute Umgebung für uns alle ist. Das kompakte Format bringt Menschen in der ganzen Stadt ins Gespräch miteinander zur Vielfalt von Raum und Zwischenraum, zu Materialien, Farben, Licht und Impulsen, zu Stadtstruktur und zum Zusammenleben."

  • Daniel Sprenger, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Berlin, freischaffender Landschaftsarchitekt

    Daniel Sprenger ist freischaffender Landschaftsarchitekt. Er studierte bis 1984 Landespflege an der Technischen Universität München und nahm von 1985 bis 1992 eine Lehrtätigkeit am Fachbereich städtebauliche Freiraumplanung an der Technischen Universität Berlin auf. Im Jahr 1994 gründete er sein eigenes Büro für Landschaftsarchitektur, Stadtentwicklung und Gartendenkmalpflege und ist seit 1996 Mitglied des erweiterten Vorstandes bdla Berlin-Brandenburg. Seit 1998 ist er Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer Berlin, seit 2021 Vorstandsmitglied. Er ist Mitglied im Landeskleingartenbeirat Berlin und 
    im Bundesarbeitskreis Gartendenkmalpflege des bdla.

  • Tillmann Wagner, freischaffender Architekt

    Tillmann Wagner studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und der Cooper Union New York. Von 2017 bis 2020 bekleidete er eine Professur für Gebäudelehre und Entwerfen an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Im Jahr 1993 gründete er sein Atelier Tillmann Wagner Architekten.

     

    „Am Tag der Architektur wird im gemeinsamen Begehen, Erkunden, Diskutieren, Fragen und Kritisieren direkt erlebbar, wie Architektur und Raumplanung – über vordergründige, baulich-pragmatische Problemlösungen hinaus – Ideen heutiger und innovativer Konzepte von Zusammenleben und Ritualen ihrer Stadtgesellschaft „einräumen“ und materialisieren kann.“

  • Bernhard Heitele, Senatsverwaltung Berlin

    Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen


Grußworte zum Tag der Architektur 2024

Grußwort der Bundesministerin Klara Geywitz zum Tag der Architektur 2024

Was macht gelungene Architektur aus und wie können Architektur und Planung zum individuellen Wohlbefinden, zum Klima- und Ressourcenschutz und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen? Wie können Wohn- und Nichtwohngebäude bezahlbar, nachhaltig und zugleich baukulturell anspruchsvoll sein?

Fragen wie diese sollten nicht alleine den Fachleuten überlassen werden sondern Teil eines breiten öffentlichen Baukulturdialogs sein. Der Tag der Architektur lädt dazu ein, diesen am konkreten Beispiel und im direkten Gespräch mit Planerinnen und Planern zu führen. Sei es bei der Besichtigung eines energetisch vorbildlich sanierten Einfamilienhauses, eines in Wohnraum umgewandelten Bürogebäudes oder eines in modularer Bauweise errichteten Schulneubaus. Oder bei einer Führung durch eines der vielen anderen sehenswerten Projekte, die dank des Engagements der Architektenkammern und ihrer Mitglieder an diesem Tag ihre Türen für die Allgemeinheit öffnen.

In diesem Jahr zählen dazu insbesondere Projekte, die zeigen, wie „Einfach (Um)bauen“ geht. Es geht also um das riesige, noch viel zu wenig erschlossene Potential, das im Umbauen und Umnutzen des vorhandenen Gebäudebestands liegt. Und es geht um Gebäude und Quartiere, die sich weniger am technisch und konstruktiv Machbaren orientieren als am Notwendigen, Angemessenen und langfristig Funktionalen. Projekte also, bei denen Planerinnen und Planer wertvolle Ressourcen sorgsam und effizient einsetzen und damit einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen und zu einer neuen Umbaukultur leisten. Wenn einfacheres Bauen dann auch noch zu kostengünstigeren Lösungen im Wohnungsbau führt, gewinnen alle: Mieterinnen und Mieter, Bauwirtschaft und Umwelt.

„Einfach (Um)bauen – dieses Motto steht für zukunftsweisende Ansätze, die das Bundesbauministerium mit gezielten politischen Initiativen, einer verstärkten Bauforschung und vor allem mit neuen Förderprogrammen wie „Jung kauft alt“ und „Gewerbe zu Wohnen unterstützt. Damit zu den vielen nachhaltigen Bau- und Umbauprojekten der letzten Jahre, noch zahlreiche weitere, an regionale Besonderheiten angepasste und auf die konkrete Bauaufgabe zugeschnittene architektonische und städtebauliche Lösungen hinzukommen.

Ich wünsche dem Tag der Architektur und allen Beteiligten auch in diesem Jahr große öffentliche Resonanz und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereichernde Einblicke, Erkenntnisse und Erlebnisse rund um die aktuellen Fragen von Architektur, Stadt- und Landschaftsgestaltung.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen